Frischzellenkur für das „Fest der Begegnung“

Frischzellenkur für das „Fest der Begegnung“

Foto: © Stadt Aachen

• Das Fest für Menschen mit und ohne Behinderung zieht zum Elisenbrunnen um
• Es gibt ein buntes Kulturprogramm von Laien und Profis
• Die Mitgliedsvereine der AG Behindertenhilfe präsentieren sich

„Nach 33 Jahren ‚Fest der Begegnung‘ auf dem Katschhof musste es aufpoliert werden“, ist Ingeborg Jansen, Behindertenbeauftragte der Stadt Aachen überzeugt. Daniela Jahn von der AG Behindertenhilfe, die mehr als 70 Vereine in Aachen vertritt, kann nur beipflichten: „Die Buden, an denen sich die Vereine präsentieren, das war nicht mehr zeitgemäß.“ Ein Jahr Auszeit haben sich die Macher des Festes genommen und treten nun mit einem neuen Konzept an.

Die wohl wichtigste Neuerung: Am Samstag, 2. Juli, findet das „Fest der Begegnung“ zwischen 14 und 20 Uhr erstmals vor den Elisenbrunnen statt. „Der Katschhof war auch immer ein abgeschlossener Raum“, so Jahn. „Und einen besseren Ort als den Elisenbrunnen kann man in Aachen für die Begegnung kann man gar nicht wählen. Da steigen die Menschen aus dem Bus, da laufen viele Leute beim Bummeln vorbei, da sitzen Menschen im Elisengarten, da begegnen sich Menschen mit und ohne Behinderung“, begründet Jansen die Wahl des neuen Ortes.

Clown als „lebendiger Passantenstopper“

Und damit auch viele stehen bleiben, neugierig werden, sich setzen, beim Bühnenprogramm zuschauen, die Behindertenverbände ansprechen, sich informieren, wird es mit Sascha Weingran einen „lebendigen Passentenstopper“ wie er es selber nennt, geben.

Mit seinem „clownesken Mimentheater“ will er „die Menschen ranholen“: „Dazu schlüpfe ich in verschiedene Rollen und Masken“, so Weigran, der selbst seit 20 Jahren in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung arbeitet. „Das ist das Fest, wo wir als Vereine und Verbände uns präsentieren“, so Jahn.

Stände der einzelnen Vereine wird es nicht mehr geben: „Wir haben einen großen Tisch mit Infomaterial aller Vereine. Und die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine werden an entsprechenden T-Shirts zu erkennen sein. Die sind die ganze Zeit ansprechbar“, erläutert Daniela Jahn das neue Konzept: „Wir wollen es den Menschen leicht machen, Berührungsängste zu überwinden.“

Wer dann einmal stehen geblieben ist, den erwartet ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm: Unter anderem haut die Gruppe „Youngstar Drumming“ von der Viktor-Frankl-Schule auf die Pauke, der Chor „Mittendrin und Schalom“ oder das Popchor-Projekt werden singen, Akkordeon-Spieler Florian spielt auf, der Schülerzirkus „Configurani“ präsentiert sein Programm, am frühen Abend kann man mit DJ Hot chillen, bevor zu den Akkordeonklängen von Rainer Exner Aachener Tangotänzer den Platz vor dem Elisenbrunnen nach Buenos Aires verlegen.

Zwei Projekte der „Lebenshilfe“

Ebenfalls mit dabei ist die Tanzgruppe Blau-Weiß der Lebenshilfe, die bereits seit gut zwölf Jahren – also seit ihrer Gründung – beim „Fest der Begegnung“ dabei ist. Mit dabei auch Tänzerin Bianca Gülicher, die dann mit den anderen aus der Gruppe insgesamt vier Tänze aufführen wird: „Zwei neue und schwere sind dabei.“ Eingeübt wurden, neben einer Tanzperformance zum Thema „Modenschau“, ein griechischer, ein russischer mit eine niederländischen Tanzlehrerin.

Beim abschließenden englischen Tanz ist dann übrigens auch das Publikum gefragt: „Der ist bei uns die Zugabe, dann fordern wir auch immer Menschen aus dem Publikum auf, mit zu tanzen“, freut sich Friedhelm Hogen von der Lebenshilfe Werkstätten Service GmbH schon.
Die Lebenshilfe tritt dieses Mal auch mit ihrer Theatergruppe an, die es seit rund vier Jahren gibt und die mit der Theaterschule Aachen kooperiert. In diesem Jahr hatte man ein Stück „Dieter-Cohlen-Casting-Show“ eingeübt.

Tanzszenen und Höhepunkte daraus werden bei der Performance „Casting-Show“ beim Fest präsentiert. „Das Stück hat so ein wenig die Fernsehwelt auf den Arm genommen. Aber ich will nicht zu viel verraten“, so Hogen. Anita Kuckelmann freut sich schon auf die 15-minütige Performance, denn sie spielt eine andere Rolle als die „Betty“ bei der Aufführung: „Das wird noch eine Überraschung.“
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