Flüchtlinge: In den ersten Turnhallen geht der Sportbetrieb wieder los

Flüchtlinge: In den ersten Turnhallen geht der Sportbetrieb wieder los

  • Schul- und Vereinssport können wieder wie gewohnt stattfinden.
  • Fertigstellung von verschiedenen Objekten für die Unterbringung von Flüchtlingen verzögert sich.
  • In vier Turnhallen werden vorerst weiter Flüchtlinge leben.

Die Stadtverwaltung Aachen hat jetzt die ersten Turnhallen, die seit längerer Zeit  zur Flüchtlingsunterbringung genutzt wurden, freigezogen, hergerichtet und dem Sportbetrieb wieder zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um die Turnhallen Rombachstraße, Michaelsbergstraße, Barbarastraße sowie Peliserkerstraße. Dort findenaktuell der Schul- und bald auch der Vereinssport wie gewohnt statt. So schnell wie möglich werden die Hallen Philipp-Neri-Weg, Höfchensweg, Vetschauer Straße, Reumontstraße und Obere Drimbornstraßefolgen.

 

Bezug Roermonder Straße nicht vor Anfang April

Gleichzeitig verzögert sich die Fertigstellungder nächsten, für die Unterbringung der Flüchtlinge geplanten Objekte. So kann der zweite Bauabschnitt des ehemaligen Logistikzentrums der Telekom an der Roermonder Straße nicht vor Anfang April bezogen werden. Mit dem Bezug der auf dem Gelände der Leo-Löwenstein-Kaserne aufgestellten 52 Spaceboxen rechnet die Verwaltung gleichermaßen nicht vor Anfang April.Die ebenfalls auf dem Kasernengelände geplanten 164 Container eines Anbieters aus Fuldakönnen frühestens im Sommer genutzt werden. Aufgrund der frostigen Temperaturen in den vergangenen Wochen verzögert sich ebenso die Inbetriebnahme der für den Sportplatz Adenauerallee geplanten 104 Spaceboxen. Mit deren Belegung ist nach heutigem Stand nicht vor Ende April zu rechnen.Auch der Bezug des für die Unterbringung von Flüchtlingen angemietetenGebäudes in der Debyestraßewird einige Wochen später als geplant erfolgen.

 

Vier Turnhallen werden weiter als Flüchtlingsunterkunft genutzt

Das hat zur Folge, dass die Turnhallen Franzstraße, Haarbachtalstraße, Königsstraße und Saarstraße/Bergstraße vorerst weiter für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden müssen. „Sobald wir jedoch die Menschen, die jetzt noch in den Turnhallen leben, anderweitig besser untergebracht haben, werden wir auch diese Hallen so schnell wie möglich wieder freigeben“, verspricht Heinrich Emonts, Leiter des Fachbereichs Soziales und Integration.

 

Entspannung ist kaum zu erwarten

In den ersten Wochen des Jahressind trotz Schließung der Balkanroute wöchentlich bis zu 5000 Flüchtlingen nach Nordrhein Westfalen gekommen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Der Fachbereich Soziales und Integration geht zurzeit davon aus, dass auf Basis dieser Zahlen in diesem Jahr etwa 280 Flüchtlinge pro Monat in Aachen ankommen werden. Eine Entspannung in der Flüchtlingsunterbringung ist also kaum zu erwarten: Geht man tatsächlich von dieser Prognose aus, muss die Stadt Aachen über die bisherigen Planungen hinaus bis zum Jahresende bis zu 1400 weitere Plätze für Flüchtlinge schaffen.

 

Turnhallen bleiben Option in der Unterbringung

Heinrich Emontskann deshalb nicht ausschließen, dass im Laufe des Jahreserneut Turnhallen zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden. Er sagt: „Die Turnhallen, die wir bisher für die Flüchtlinge benötigt haben, werden wir jetzt alle sukzessiv freiziehen. Wir werden den Rückbau von zurzeit vier Hallen allerdings so betreiben, dass einerseits der normale Sportbetrieb ohne Gefährdung laufen kann, anderseits aber bei einer erneuten Nutzung als Flüchtlingsunterkunft keine komplett neue Installation von zum Beispiel Leitungen erfolgen muss.“ Hallen, die auf diese Weise rückgebaut werden, sind die Turnhalle Königstraße sowie die Turhallen Reumontstraße, Vetschauer Straße und Peliserkerstraße.

 

Info

Derzeit sind in Aachen 2.821 der Stadt dauerhaft zugewiesene Flüchtlinge – an unterschiedlichen Standorten über das gesamte Stadtgebiet verteilt – untergebracht. Ferner hat Aachen knapp 500 unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Obhut genommen.

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