Kreativ die Sorgen zum Ausdruck bringen
Unzählige Kinder und Jugendliche sterben Woche für Woche auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. „Das muss ein Ende haben!“, finden auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 554. Musisch-kreativen Werkwoche in der Bleiberger Fabrik.
Die Botschaft ist einfach und hat dennoch einen hohen Anspruch, denn unter dem Motto „Leben retten!“ gestalteten die Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren Holzplanken für eine Flüchtlingsaktion des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, die zum Weltflüchtlingstag 2015 gestartet wurde.
Bis zum Welttag der Flüchtlinge am 20. Juni 2016 können Kinder dabei kreativ ihre Sorgen um Flüchtlinge weltweit zum Ausdruck bringen, deren Schicksal hierzulande sogar Mädchen und Jungen im Grundschulalter beinahe täglich in den Nachrichtensendungen verfolgen können. So entstanden 19 Holzplanken mit einer Länge von 1,20 m, die mit Wünschen für die Flüchtlingskinder weltweit versehen wurden.
Ob mit bunten Bildern oder Botschaften an Politiker – ihre Sorge um die Gleichaltrigen, die ihre Heimat verlassen mussten, konnten die Teilnehmer der Werkwochen in den Osterferien bei der Aktion auf ganz unterschiedliche Weise ausdrücken.
„Es sind tolle Botschaften, die die Kinder und Jugendlichen formuliert haben. Das geht teilweise sehr unter die Haut“, freut sich Maja Knippert, ehrenamtliche Mitarbeiterin in den Jugendverbänden der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL) über das Engagement. Sie und viele weitere Ehrenamtler organisieren gemeinsam mit Künstlern nicht nur die musisch-kreativen Werkwochen in allen Schulferien, sondern auch das „Haus der Kulturen“, bei dem sie Geflüchtete aus den umliegenden Unterkünften jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr in die Bleiberger Fabrik zum kreativen Werken einladen.
Viele Holzplanken ergeben ein Rettungsboot
Die Holzplanken wurden am Donnerstag, den 31.03.2016 persönlich von den Kindern von der Bleiberger Fabrik zum Kindermissionswerk in die Stephanstraße gebracht. Das Hilfswerk an der Seite der Sternsinger wird diese Botschaften zum Weltflüchtlingstag im kommenden Jahr Verantwortungsträgern in Deutschland und Europa übergeben. Aus den zusammengetragenen Holzplanken wird nach und nach symbolisch ein großes Rettungsboot entstehen, das im Jahresverlauf öffentlichkeitswirksam bei Veranstaltungen aufgebaut wird, unter anderem im Mai 2016 beim Katholikentag in Leipzig.
„Für die Mädchen und Jungen sind Stichworte wie ‚Flüchtlingsquoten’ oder ‚Grenzsicherung’ völlig abwegig. Ihnen geht es um die Rettung von Menschen, die ihre Heimat aus großer Not verlassen mussten“, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks. „Als Christen können wir an der Not dieser Menschen nicht einfach vorbeiblicken. Deshalb setzt sich das Kindermissionswerk für die elementaren Menschenrechte der Flüchtlinge weltweit ein. Die Aussagen der Kinder bestärken uns darin, dass wir mit unserer Botschaft auf dem richtigen Weg sind.“
Foto: Bleiberger Fabrik