Deutsches Kinderhilfswerk zum Weltspieltag 2024

Heute ist Weltspieltag: „Nachhaltigkeit spielerisch entdecken!“

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen Weltspieltag, das Recht auf eine gesunde Umwelt zur generellen Grundlage nationaler und internationaler Gesetzgebung und des politischen Handelns zu machen. Dafür braucht es aus Sicht der Kinderrechtsorganisation insbesondere bei Gesetzgebungsverfahren verbindliche Folgenabschätzungen für Kinderrechte, um zu prüfen, wie sich Entscheidungen über die Umwelt auf Kinder und Jugendliche auswirken.

„Insbesondere beim Spielen im Freien wird das Kinderrecht auf Spiel, Freizeit und Erholung sehr stark von der Umwelt beeinflusst. Die Auswirkungen von Umweltverschmutzung und Klimanotstand auf das Kinderspiel sind in Deutschland umfassend und vielfältig. So gibt es beispielsweise einen vermehrten Bedarf an Sonnenschutz auf Spielplätzen, denn insbesondere Babys und Kleinkinder leiden schneller unter Hitzestress als Erwachsene. Besonders zu beachten: Von den gesundheitlichen Auswirkungen durch Luft- und Lärmbelastung, Flächenversiegelung und Verkehr sind Kinder aus armen Familien in Deutschland stärker betroffen als Kinder aus gut situierten Haushalten. Deshalb sind nationale und internationale Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz unerlässlich, um eine lebenswerte Umwelt zu erhalten, in der sich Kinder frei entfalten und ihrem natürlichen Spieldrang frei von Umweltgefahren nachkommen können“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Außerdem appelliert das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ an die Bundesländer, die Vermittlung von Lösungs- und Handlungskompetenzen in diesem Bereich durch eine flächendeckende „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fest und fächerübergreifend in den Schulalltag zu integrieren. Auch daran müssen, wie bei allen anderen Maßnahmen, Kinder und Jugendliche aktiv beteiligt werden. Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nachhaltigkeit spielerisch entdecken!“. Botschafter des Weltspieltags 2024 ist der Fernsehmoderator und Autor Ralph Caspers. Die Schirmherrschaft über den Weltspieltag hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen.

„Wir gehen mit unserer Umwelt schon viel zu lange nicht gut um und sind auf dem besten Weg, unseren Planeten für uns unbewohnbar zu machen. Als Erwachsene sind wir dabei an vielen Stellen schlechte Vorbilder. Das sollte sich ändern: Wir müssten auch bei den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit ein Vorbild sein. Der Weltspieltag ist dafür ein wunderbarer Startpunkt. Alle können was tun. Denn unsere Erde für uns lebenswert zu erhalten, bedeutet nicht, dass wir auf jeden Spaß verzichten müssen. Im Gegenteil! Je spielerischer wir uns für Umweltschutz und nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen einsetzen, desto leichter wird es“, sagt Ralph Caspers, Botschafter des Weltspieltags 2024.

„Spielend leicht erkunden unsere Kinder in ihren ersten Lebensjahren die Schönheit unserer Welt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns als Eltern und Erwachsene tagtäglich dafür einsetzen, ihr Umfeld – die Natur, Spielplätze, Straßen und Bildungseinrichtungen – sauber und nachhaltig zu gestalten und unsere Vorbildfunktion zu erfüllen. Denn jeder Schritt auf unserem Spielbrett der Nachhaltigkeit ist ein Gewinn für die Zukunft unserer Kinder. Schließlich haben auch sie das Recht, in einer gesunden Umwelt aufzuwachsen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass ihr Spielraum immer geschützt und voller Möglichkeiten ist und bleibt“, erklärt Matthias Seestern-Pauly, Vorsitzender der Kinderkommission des Deutschen Bundestages.

„Wir möchten als Kinderrechtsorganisation gemeinsam mit unseren Partnern im ‚Bündnis Recht auf Spiel‘ zum Weltspieltag auf die besondere Bedeutung der Themen gesunde Umwelt und Nachhaltigkeit aufmerksam machen. So hat erst vor kurzem der UN-Kinderrechteausschuss eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik der Staatengemeinschaft angemahnt, bei der das Kindeswohl eine wesentliche Grundlage von Entscheidungen werden müsse. Dabei kommt dem Thema Nachhaltigkeit herausragende Bedeutung zu, welches zum einen die Arbeit von Politik, Wissenschaft und Forschung, daneben aber auch das tägliche Handeln der Menschen leiten sollte. Hier sollten vor allem die Erwachsenen, aber auch Kinder und Jugendliche möglichst Vorbildfunktion für andere Menschen haben“, sagt Holger Hofmann.

Zum Weltspieltag hat das Deutsche Kinderhilfswerk eine repräsentative Umfrage des Politik- und Sozialforschungsinstituts Forsa unter Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren und Erwachsenen veröffentlicht. Demnach ist eine große Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland der Meinung, dass es für eine gute Zukunftsperspektive der jungen Generation sehr wichtig (44 Prozent) oder wichtig (35 Prozent) ist, dass die staatlichen Investitionen in den Klima- und Umweltschutz erhöht werden. Die Kinder und Jugendlichen sehen das fast genauso: 44 Prozent halten es für die Zukunft der jungen Generation für sehr wichtig (44 Prozent) oder wichtig (35 Prozent), dass die Politik viel für den Schutz des Klimas und der Umwelt unternimmt. Zum Schutz von Klima und Umwelt verzichten nach eigenen Angaben bereits 33 Prozent der Erwachsenen auf Flugreisen, für weitere 37 Prozent kommt das auf jeden Fall oder eher in Frage. Bei den Kindern und Jugendlichen fliegen nach eigenen Angaben 37 Prozent nicht mit dem Flugzeug in den Urlaub. Eine große Mehrheit der Bevölkerung hält es zudem für sehr wichtig (48 Prozent) bzw. eher wichtig (34 Prozent), dass Klima- und Umweltschutz auch vermehrt im Schulunterricht thematisiert wird. 50 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen meinen, dass im Schulunterricht genug über das Thema Klima- und Umweltschutz gesprochen wird. Dass sie im Schulunterricht gern mehr über Klima- und Umweltschutz erfahren würden, sagen 39 Prozent. Weitere Ergebnisse der Umfrage finden sich unter www.dkhw.de/Umfrage-Weltspieltag2024.

Eine Resolution und ein Forderungspapier zum Weltspieltag 2024 findet sich unter www.dkhw.de/forderungen-weltspieltag-2024.

Der Weltspieltag 2024 wird deutschlandweit zum 17. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung gemäß UN-Kinderrechtskonvention. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.


Deutsches Kinderhilfswerk zum Weltspieltag 2019: Lasst die Kinder frei!

27.5.2019: Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft anlässlich des heutigen Weltspieltags Eltern dazu auf, ihren Kindern mehr Zeit und Möglichkeiten für freies Spielen zu geben. Denn aus Sicht der Kinderrechtsorganisation bleibt der Freiraum dafür zunehmend auf der Strecke. Diese Abkehr vom zweckfreien Kinderspiel widerspricht dem in Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention niedergelegten Recht jedes Kindes auf Ruhe, Freizeit, Spiel und Erholung. Deshalb macht das Deutsche Kinderhilfswerk zum Weltspieltag 2019 gemeinsam mit seinen Partnern im “Bündnis Recht auf Spiel” darauf aufmerksam, dass vor allem die zeitlichen Bedingungen für das freie Spiel von Kindern verbessert werden müssen. Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto “Zeit zu(m) Spielen!”. Botschafter des Weltspieltags 2019 ist der Fernsehmoderator und Autor Ralph Caspers, die Schirmherrschaft über den Weltspieltag hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen.

“Zeit wird für Kinder, gerade wenn es ums freie Spielen, zunehmend zum limitierenden Faktor. Viele Eltern gönnen ihren Kindern kaum noch Ruhezeiten. Aber Kinder brauchen für ihre gesunde Entwicklung unbedingt ausreichend Zeit, in der sie ungestört und ohne Druck sind. Sie brauchen Zeiten, in denen sie Eindrücke sortieren und verarbeiten können. Aber leider geht Kindern durch die vielen Reglementierungen, denen sie ausgesetzt sind, ebenso wie durch ihren durchgetakteten Alltag ein wichtiges Stück ihrer Kindheit verloren. Deshalb müssen wir es wieder stärker zulassen, dass Kinder Zeit zum Toben, Klettern und Blödsinn machen haben und sie in ihrer Neugier, Kreativität und Fantasie stärken”, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

“Unter Druck lässt sich höchstens gut auf Toilette gehen. Aber Spielen funktioniert am besten, wenn man sich Zeit lässt. Und Zeit lassen kann man sich nur, wenn man Zeit hat und nicht jeden Tag vollgepackt mit Schule, Hausaufgaben, Musikunterricht, Sporttraining, Kunstkurs und was sich Erwachsene sonst noch alles überlegen”, sagt Ralph Caspers, Botschafter des Weltspieltags.

“Spielen ist ein Kinderrecht und gehört zu einem gesunden Aufwachsen. Und was gibt es Schöneres, als zu toben, in Pfützen zu springen, auf das Klettergerüst zu kraxeln und Verstecken zu spielen. Damit Kinder spielen können, braucht es eine kindgerechte Stadtplanung. Nicht nur, damit Kinder sicher zu den Spielstätten gelangen. Sondern auch, damit die Spielplätze den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Eine Beteiligung der Kinder an Angelegenheiten, die sie betreffen ist ebenso ein Kinderrecht und darf gern viel öfter, auch von den Kommunen, umgesetzt werden”, sagt Susann Rüthrich, Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages.

Eine gestern veröffentlichte Forsa-Umfrage unter Eltern mit Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren hat festgestellt, dass rund drei Viertel (78 Prozent) der Eltern in Deutschland der Meinung sind, dass es gut für die Entwicklung von Kindern ist, wenn sie auch mal nichts zu tun haben oder sich sogar manchmal langweilen. Allerdings halten gleichzeitig 71 Prozent die Erledigung von Hausaufgaben und 35 Prozent familiäre und häusliche Verpflichtungen für wichtiger als die freie und spontane Freizeitgestaltung der Kinder. Immerhin 37 Prozent der Eltern meinen, dass die starke Nutzung des Internets und sozialer Medien nur wenig Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen lässt.

Der Weltspieltag 2019 wird im deutschsprachigen Raum zum zwölften Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine witzige, beispielgebende und öffentlichkeitswirksame Spielaktion durchzuführen. Die Partner der im letzten Jahr rund 300 Aktionen sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich.

Eine Übersicht von Aktionen zum Weltspieltag 2019


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Foto: pixabay.com


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