Das neue Familienbüro der StädteRegion Aachen in Baesweiler wird gut angenommen. Raumgestaltung sorgt für positive Effekte.
14.3.2025: „Seit der Eröffnung unseres Familienbüros in Baesweiler verzeichnen wir einen deutlichen Zulauf von Familien und jungen Menschen, die ganz spontan vorbeikommen und Rat suchen. Neben den Familien, die auf entsprechende Einladung vorsprechen, ist dieser Effekt rein durch Mundpropaganda eingetreten. Man merkt deutlich, wie sich das Angebot auszahlt, vor Ort präsent und ansprechbar zu sein“, freut sich Sebastian Heyn, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der StädteRegion Aachen.
Foto: Das Familienbüro der StädteRegion Aachen in Baesweiler ist seit 01. September 2024 Anlaufstelle in der Roskaul. Das Foto entstand bei der offiziellen Eröffnung am 11. Oktober 2024. Marijke Stasch, StädteRegion Aachen
Seit einem halben Jahr ist das städteregionale Familienbüro in der Roskaul in Baesweiler eine feste Anlaufstelle für Familien – egal in welcher Lebenslage. Die Mitarbeitenden des Sozialraumteams der StädteRegion Aachen unterstützen und beraten die Familien bei Erziehungsfragen und in Konflikt- oder Krisensituationen. Darüber hinaus gibt es das Angebot der allgemeinen Familienberatung und des Teams der „Frühen Hilfen“ rund um das Thema Schwangerschaft sowie für Eltern mit Kindern bis zu 3 Jahren.
Nahezu täglich finden im Familienbüro begleitete Umgangskontakte statt. Die vorhandenen Spielmöglichkeiten, die großzügige Raumgestaltung, der Garten mit Spielgeräten und die große Terrasse bieten hierzu den optimalen Rahmen. Die Räumlichkeiten sind modern gestaltet und ausgestattet. Von Seiten der StädteRegion wurde hier ein New Work- Konzept umgesetzt, mit multifunktionalen Arbeitsplätzen, Schließfächern und einem Besprechungstisch, der auch zur Tischtennisplatte umfunktioniert werden kann.
Die Verortung in der räumlichen Nähe dient dem Abbau von Hemmschwellen und unterstützt einen besseren Zugang zu den Anliegen und Problemstellungen der Familien.
„Die positive Wirkung der Farb- und Raumgestaltung zeigt sich in den oft konfliktbehafteten Gesprächen nach Rückmeldung unserer Fachkräfte sehr deutlich. Es fällt den Menschen leichter, sich zu öffnen und einen Zugang herzustellen“, erklärt Heyn.
Die Angebote im Familienbüro Baesweiler sollen sukzessive mit Kooperationspartnern wie z.B. dem Gesundheitsamt weiter ausgebaut werden.
Familienbüro in Simmerath bietet für die Eifelkommunen niedrigschwellige Beratung an. Ausbau des Systems in Monschau und Baesweiler in Planung.
6.3.2023: StädteRegion Aachen. „Wir möchten mit diesem neuen Familienbüro eine zentrale Anlaufstelle für Familien in Simmerath schaffen. Ein Haus, das für alle Familien und Kinder offensteht und in dem es niedrigschwellige Hilfs- und Beratungsangebote gibt.“ So beschreibt es Sebastian Heyn, der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der StädteRegion Aachen. Gemeinsam mit dem Simmerather Bürgermeister Bernd Goffart war er jetzt im neu gestalteten Gebäude in der Kammerbruchstraße 39 zu Gast. Von außen schon gut erkennbar ist dort, mitten im Simmerather Zentrum, jetzt das neue „Familienbüro“ der StädteRegion zu Hause. „Es ist für uns als Gemeinde Simmerath sehr wichtig, dass wir jetzt das für uns zuständige Jugendamt der StädteRegion hier vor Ort haben. Denn nun liegt die Hilfe direkt vor der Haustür und man muss nicht teils eine Stunde bis nach Aachen fahren“, bringt Goffart die Vorteile für Simmerath auf den Punkt.
Teamleiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Eifel, und damit praktisch auch des Familienbüros, ist Katja Lauscher. Gemeinsam mit sieben weiteren Kolleginnen ist sie zentrale Ansprechpartnerin für Familien rund um Simmerath. Alle sind beim Allgemeinen Sozialen Dienst des Amtes für Kinder, Jugend und Familien der StädteRegion beschäftigt. Das Konzept, die Ansprechpartnerinnen vor Ort einzusetzen, ist laut Sebastian Heyn ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Wir wollen bewusst dahin, wo die Familien sind, wir wollen auffallen und wahrgenommen werden. Denn wir möchten, dass Familien bei Problemen auch möglichst früh zu uns kommen.“
Eine Frage, die Katja Lauscher oft hört, ist, ob es bei der Arbeit des Jugendamtes starke Unterschiede zwischen einer Großstadt und einer ländlich geprägten Gemeinde wie Simmerath gibt: „Vom Grundsatz her sind es genau die gleichen Themen. Wir kümmern uns um alles, was Kinder von der Geburt bis oft noch zum 21. Lebensjahr betrifft. Das reicht von der Trennungs- und Scheidungsberatung bis zu klassischen Problemen zwischen Eltern und Kindern oder Erziehungsfrage. Aber wir betreuen über den Pflegekinderdienst auch Pflegefamilien bei Besuchskontakten der leiblichen Eltern oder greifen bei drohender Kindeswohlgefährdung ein.“ Ein Bereich, der laut Lauscher landauf, landab leider häufiger geworden ist. „Wir sehen überall einen wirklich beunruhigenden Anstieg der Fälle des Verdachts auf Kindeswohlgefährdung.
Nach der für Familien sehr belastenden Corona-Zeit kam nun mit der Inflation und Energieverteuerung seit dem Ukraine-Krieg direkt die nächste Krise. Gerade bei Familien mit geringem Einkommen führt das oft zu finanziellen Schieflagen, die nicht selten auch mit Konflikten einhergehen.“ Hier sucht das Familienbüro gezielt die Vernetzung mit anderen Trägern, den Kitas und Schulen, aber auch dem Jugendcafé Simmerath. Es gebe laut Lauscher zudem klar mehr Kinder und Jugendliche, die als so genannte „Selbstmelder“ zum Familienbüro kommen, also darum bitten, in Obhut genommen zu werden und die nicht mehr zu ihren Familien wollen. Lauscher: „Das ist für einen Jugendlichen ein Schritt, der eigentlich nur gegangen wird, wenn die Situation ausweglos erscheint. Natürlich werden wir dann sofort tätig. Eines ist aber klar und unser Credo: Je früher wir in die Arbeit mit Familien einsteigen können, desto höher ist auch die Erfolgschance in den Familien eine positive Veränderung zu bewirken.“
Eine Besonderheit gibt es auch, denn mit Anna Louis verfügt eine Kollegin im Team über die Voraussetzungen, im Rahmen der „intensivierten Familienberatung“ direkt in die Beratung in den Familien einzusteigen. „Normalerweise muss das alles beantragt werden und dauert seine Zeit. Wir können mit Frau Louis bei Bedarf sehr schnell Hilfe leisten und dann sehen, ob wir dauerhafte Hilfen in der Familie installieren müssen oder ob wir so schon schnell zu guten Ergebnissen kommen“, sagt Katja Lauscher.
Das Familienbüro in der Kammerbruchstraße 39 – eine ehemalige Arztpraxis – ist nun renoviert und auch im Fenster ist die neue Beklebung gerade aufgebracht: „Wir wollen ins Auge fallen, wir wollen, dass die Menschen in Simmerath uns sehen und wissen, wo sie Hilfe finden,“ so Sebastian Heyn. Neben der offenen Sprechstunde, die immer donnerstags von 14 bis 16 Uhr stattfindet, und für die keine Anmeldung nötig ist, kann man auch jederzeit gerne telefonisch Termine vereinbaren. Das Familienbüro Simmerath ist unter der Aachener Nummer: 0241/5198-5208 erreichbar. Informationen gibt es auch im Internet unter: https://www.staedteregion-aachen.de/asd
Dort sind die Ansprechpartnerinnen für alle Eifelkommunen zu finden und auch die weiteren Sprechstunden in Monschau und Roetgen.
Eines steht laut Sebastian Heyn schon heute fest: Das Familienbüro ist ein Erfolgsmodell, das in Kürze auch in Monschau-Imgenbroich und in der Baesweiler Innenstadt umgesetzt werden soll. „Hier sind gerade noch einige Fragen zu klären, aber für uns ist klar, dass wir vor Ort präsent sein und für die Familien kurze Wege ermöglichen wollen.“
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