Spielgeräte für Aachens Spielplätze 

Bunte Spielgeräte für Aachens Spielplätze 

  • Mit viel Liebe zum Detail: Die Schreiner des Aachener Stadtbetriebs reparieren zahlreiche Spielgeräte der rund 300 Spielplätze in Aachen.
  • Hin und wieder bauen die Schreiner ein neues Spielgerät.
  • Ein solches ist die Lokomotive, die nun auf dem Außengelände der Kita Lindenstraße ein neues Zuhause gefunden hat.

Leuchtende, fröhliche Farben: Zum Schluss werden die Spielgeräte noch lackiert. Foto: © Stadt Aachen/Elisa Bresser

 

Der Kessel glänzt in azurblau, die schwarzen Schornsteine ragen darauf empor, die Scheinwerfer glänzen. Eine Lokomotive, mehr als einen Meter lang, einen knappen Meter hoch. Natürlich hat die Lok auch Fenster und ein Lenkrad. In den zwei Waggons gibt es Sitzbänke und einen Seitentisch. Alles handgefertigt – von Reiner Müller. Er ist der kreative Kopf dieses Spielgeräts, hat die Bretter zugeschnitten, verleimt und verschraubt. Er hat sich alle Details selbst einfallen lassen und sie zum Schluss mit Hilfe von Anne Mönig umgesetzt. Seit heute steht die Lokomotive nun auf dem Außengelände der Kita Lindenstraße.

 

Spielgeräte auf 300 Spielplätzen

Ursprünglich gebaut als Anschauungsgerät für die Euregio Wirtschaftsschau freuen sich nun die Kinder in der Kita Lindenstraße über den Zuwachs auf dem Außengelände. Reiner Müller steht inmitten der tobenden Kinder und ist beinahe gerührt. „Das motiviert mich“, sagt er. „Zu sehen, wie sich die Kinder an den Sachen erfreuen, das ist toll.“ Müller ist einer von zwei Schreinern des Stadtbetriebs. Der gelernte Modellschreiner und -bauer arbeitet seit 1985 bei der Stadt Aachen. „Die Arbeit macht mir Spaß, sie füllt mich aus.“ Das strahlt er auch aus und es spiegelt sich schließlich in den liebevoll gefertigten Spielgeräten wieder.

 

Zwei Schreiner und die gelernte Garten- und Landschaftsbauerin Anne Mönig arbeiten in der Schreinerei des Stadtbetriebs. Ihre Hauptaufgabe: Spielgeräte der rund 300 öffentlichen Spielplätze und der von Kitas und Grundschulen in der Stadt Aachen reparieren. Dabei übernehmen sie wegen ihrer Liebe zum Detail vor allem kleinere, schöne Aufgaben. Wöchentlich werden alle Spiel- und Bolzplätze von den sechs Spielplatzkontrolleuren in Augenschein genommen. Das, was von den Schreinern repariert und instandgesetzt werden soll, taucht als Schadensmeldung bei Reiner Müller, Josef Rong und Anne Mönig auf. „Da gibt es kaputte Leitern an Spieltürmen oder ein Dach muss ersetzt werden“, zählt Rainer Müller auf. „Rutschen müssen überarbeitet werden, Wippen brauchen einen neuen Balken.“ Die Liste ist lang und vielfältig. „Bei so vielen Spielplätzen fällt eben eine Menge an.“

 

Besteht eine akute Unfallgefahr bei einem Spielgerät, etwa durch ein abgebrochenes Brett, fahren die Schreiner direkt zum Spielplatz. „Solche Dinge können nicht warten. Das wird sofort repariert“, sagt Müller.

 

Enten, Motorräder, Pferde

Tausende Geräte haben die Schreiner schon repariert, manche Instandsetzungen dauern über mehrere Tage. Wie oft etwa ein Teil aufbereitet wird, ist davon abhängig, wie sehr es bespielt wird. Und das wiederum hängt vor allem mit seinem Standort zusammen – sowohl vom Spielplatz an sich als auch auf der Anlage als solche. „Steht beispielsweise ein Wipptier auf der Wiese, hält es länger. Ist es hingegen neben dem Sandkasten montiert, sehen wir es schneller hier in der Werkstatt wieder, denn Sand ist wie Schmirgelpapier.“

 

Was nicht mehr repariert werden kann, bauen die Schreiner auch manchmal neu. Die beliebten Wipptiere beispielsweise. In der Schreinerei auf dem Betriebsgelände des Stadtbetriebs stehen die Vorlagen sauber aufgereiht: Enten, Motorräder, Pferde – alles, was Kinderherzen höher schlagen lässt. „Die fertigen wir neu an und streichen sie anschließend in bunten Farben“, erklärt Müller. Gerade entstehen ein Pferd und ein Motorrad. Pink, blau und ein helles Grau hat Anne Mönig verarbeitet. „Manchmal sind Spielplätze etwas dunkel, deswegen versuchen wir immer viel Farbe ins Spiel zu bringen.“

 

Ideen für nächste Projekte

Besonderheiten wie die Lokomotive aber bauen die Schreiner besonders gern. „Da ist natürlich unsere Kreativität gefragt“, sagt Reiner Müller. Spielhäuser haben sie schon gebaut, eine ähnliche Lokomotive für einen anderen Spielplatz. Und die nächste Idee hat er auch bereits im Kopf: ein Auto mit Wohnwagen. Vielleicht im nächsten Jahr. Die Kinder in den städtischen Kindertagesstätten würden sich freuen.

Spielplätze in der Städteregion Aachen

Foto: © Stadt Aachen/Elisa Bresser

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