Stillen, Füttern und Wickeln im Verwaltungsgebäude Mozartstraße

Stillen, Füttern und Wickeln im Verwaltungsgebäude Mozartstraße in Aachen

17.5.2023: Wer je mit Säuglingen oder Kleinkindern in der Stadt unterwegs war, weiß: Nicht immer ist es einfach, den Nachwuchs in vernünftiger Umgebung zu füttern, stillen oder wickeln. Einen geeigneten Ort für Eltern gibt es nun im Verwaltungsgebäude Mozartstraße 2-10: Gleich auf zwei Etagen wurden dort Still-, Wickel- und Fütterbereiche eingerichtet – zertifiziert vom Landesverband der Hebammen NRW. „Auch wenn ich die Idee nicht selber hatte: Sie passt so gut zu uns!“, ist Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur der Stadt Aachen, überzeugt. Für viele Menschen sei „das Jugendamt“ nicht positiv besetzt. Solche kleinen Verbesserungen würden das Bild bei den Familien, die sich im Gebäude aufhalten, nachhaltig positiv verändern. Dabei seien die beiden Still-, Wickel- und Fütterbereiche keinesfalls nur für Besucherinnen und Mitarbeiterinnen im Verwaltungsgebäude Mozartstraße gedacht, sondern auch für alle, die mit Säugling oder Kleinkind in der Stadt unterwegs sind und einen geschützten, ruhigen Ort für die Versorgung ihrer Kinder suchen. Brötz: „Ich glaube, das kann Vorbildcharakter haben – für andere öffentliche Gebäude aber auch für Firmen.“

Das Mobiliar wurde aus Geldern des Fonds „Aufholen nach Corona – Frühe Hilfen“ finanziert. Wickelkommode, Stillstuhl, ein Paravent, ein kleiner Mülleimer für Windeln, Wasser steht ebenso bereit wie Reinigungstücher. Simone Philipsenburg-Benger, vom Landesverband der Hebammen NRW überbrachte die Zertifizierung, die die Verwaltung als „Stillfreundlich“ auszeichnet und die bewusst an Kommunen vergeben wird: „Es fällt Vielen nicht leicht, in der Öffentlichkeit zu stillen.“ Mit den beiden Ecken sei nun eine gute und niedrigschwellige Möglichkeit gegeben.

Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit

Die Stadt Aachen steht somit auch für die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit. Der Standort der Still-, Wickel- und Fütterbereiche ist auch im digitalen Familienstadtplan der Stadt Aachen zu finden. Eine klare Verbesserung weiß Brigitte Drews, Abteilungsleiterin „Jugend“ und stellvertretende Fachbereichsleitung Kinder, Jugend und Schule: „Bisher musste man eine Wickelkommode beim Pförtner erfragen. Und der Raum hatte dann einen ‚Toilettenvorraumcharme‘“, so Drews, die sich freute, dieses länger geplante Projekt ganz kurz vor ihrem Ruhestand noch einweihen zu können. Dies kann Eva Pischinger mit ihrer Tochter Nele nur bestätigen: Die Mitarbeiterin des Fachbereichs probierte als erste begeistert die Ecke aus.

Julia Neukirchen, Mitarbeiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, hat das Projekt umgesetzt und die Standorte strategisch gut gewählt: „Die Bereiche sind gut ausgeschildert und befinden sich beide in der Nähe der Teeküche, falls Gläschen erwärmt werden müssen, in der Nähe der Toiletten und des Aufzugs. Durch die Rampe am Eingang des Gebäudes und den Aufzug sind die Bereiche auch mit Kinderwagen barrierefrei erreichbar.“ In der ersten Etage lägen außerdem die Büros des „Besuchsdienstes für Neugeborene“ und der Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen“ in direkter Nähe. Auch liegen Informationen zu den „Frühen Hilfen“ der Stadt Aachen aus, sowie ein Ansichtsexemplar des Babybegrüßungsordners der Stadt.

Spielecke geplant

Beide Bereiche werden in den nächsten Wochen um Spielecken erweitert, für ältere Geschwister, die dann beschäftigt sind, während kleinere Kinder oder Säuglinge gestillt, gefüttert oder gewickelt werden.


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Julia Neukirchen (Stadt Aachen), Simone Philipsenburg-Benger (Landesverband der Hebammen NRW), Brigitte Drews und Heinrich Brötz (beide Stadt Aachen) freuen sich über die neuen Still-, Wickel- und Fütterbereiche – und Nele und ihre Mutter Eva Pischinger haben den Praxistest gemacht (v.l.). © Stadt Aachen/Björn Gürtler


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