Tag der Kinderseiten 2024

Tag der Kinderseiten 2024: Prekäre Situation bei Kinder-Internetseiten entschärfen

22.10.2024: Das Deutsche Kinderhilfswerk appelliert an die Bundesregierung, sich stärker bei der Förderung von guten, nicht-kommerziellen Kinder-Internetseiten zu engagieren, um eine kindgerechte Angebotslandschaft im Internet dauerhaft sicherzustellen. Eine vielfältige Kinderseiten-Landschaft muss Teil eines präventiven und ganzheitlichen, vom Kind aus gedachten sicheren und bereichernden Medienumfeldes sein. Sie fördert die Medienkompetenz von Kindern, indem das Erproben und Erkunden in einem sicheren digitalen Umfeld ermöglicht wird. Auch deshalb steht die Bundesregierung hier in der Verantwortung, durch eine projektunabhängige, langfristig planbare Förderung ein entsprechendes Angebot zu gewährleisten. Damit Kinder bereits unterhalb der laut Nutzungsbedingungen festgelegten Altersgrenzen ihren Bedürfnissen entsprechend auf Social-Media-Plattformen digitale Räume aktiv mitgestalten und sich in sicherem Umfeld mit Gleichaltrigen austauschen können, bedarf es zudem kindgerechter und sicherer Angebote, die frühzeitig soziale Kompetenzen für den digitalen Raum fördern und den Kindern medienpädagogische Kenntnisse für den Umgang im offenen Netz vermitteln.

„Wir sehen mit Schrecken, dass es immer weniger gute, nicht-kommerzielle Kinder-Internetseiten gibt. Bewährte Angebote wie die Kindersuchmaschine ,Blinde Kuh‚ mussten ihre Arbeit ganz einstellen, viele andere haben ihre Angebote stetig eingrenzen müssen. In den letzten 15 Jahren hat sich das Angebot nahezu halbiert. Dabei sind nicht-kommerzielle Kinder-Internetseiten ein unverzichtbarer Baustein, um die Medienkompetenz von Kindern zu entwickeln und auszubauen. Gleichzeitig sind sie, sofern sie als nichtkommerzielle Angebote den Ansprüchen von Werbefreiheit und ausreichendem Kinderschutz genügen sollen, wirtschaftlich kaum tragfähig und brauchen Unterstützung. Das normiert im Übrigen auch die UN-Kinderrechtskonvention, nach der Kindern der Zugang zu Medien ermöglicht und sichergestellt werden muss, dass die Kinderrechte auch im digitalen Raum zu ihrer vollen Entfaltung kommen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Da Kindern vielfach noch eine ausgeprägte kritische Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit zur Orientierung innerhalb der Informationsgesellschaft fehlen, müssen sie beim Umgang mit dem Netz pädagogisch unterstützt, beraten und begleitet werden. Gerade das kommerzielle Internet birgt kinder- und jugendgefährdende Inhalte, vor denen es Kinder zu schützen gilt. Aber genau dahin wenden sich viele Kinder, wenn es keine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote gibt, mit allen bekannten Inhalts- und Interaktionsrisiken. Demgegenüber sollte es für Kinder und Jugendliche möglich sein, das Internet möglichst frei und unbeschwert zu nutzen. Hier leisten viele Kinder-Internetseiten einen wertvollen Beitrag. Auch deshalb sehen wir bei der nachhaltigen Förderung guter Kinder-Internetseiten Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Kulturstaatsministerin Claudia Roth in der Pflicht“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Der „Tag der Kinderseiten“ soll am 21. Oktober als jährlich wiederkehrender Ehrentag die Aufmerksamkeit auf das vielfältige Kinderseiten-Internetangebot lenken und diese bei Familien, Eltern, Kindern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schulen, Journalistinnen und Journalisten sowie Medieninteressierten ins Gespräch bringen. An diesem Aktionstag sind alle dazu eingeladen, die Welt der Kinderseiten zu entdecken. Internetseiten wie kindersache.de, seitenstark.de und fragfinn.de, Initiativen, Schulen, Blogger, Kinderseiten selbst – alle sind aufgefordert und herzlich eingeladen, mitzumachen, sich zu vernetzen und Kinderseiten bekannter zu machen.

Internet Guide für Kinder


Tag der Kinderseiten 2022: Medienbildung muss selbstverständlicher Bestandteil im Alltag von Schulen und Kindertagesstätten werden

21.10.2022: Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen „Tag der Kinderseiten“, dass Medienbildung mehr als bisher verbindlicher Bestandteil im Alltag von Schulen und Kindertagesstätten wird. Aus kinderrechtlicher Sicht müssen dabei Chancen und Risiken der digitalen Lebenswelt von Kindern gleichberechtigt thematisiert werden. Junge Menschen sollten ermutigt und befähigt werden, den digitalen Raum und das Internet in all seiner Vielfalt zu entdecken und für sich nutzen zu lernen. Kinder müssen aber auch über mögliche Gefahren informiert und über Motive von Anbietern sowie daraus resultierender Produktgestaltungen aufgeklärt werden. Wichtiger Bestandteil von Medienbildung ist aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes zudem eine vielfältige Kinderseiten-Landschaft im Internet. Diese sollte auch weiterhin durch eine nachhaltige Förderung des Bundes Teil eines präventiven und ganzheitlichen, vom Kind aus gedachten Jugendmedienschutzes sein.

„Für eine umfassende Medienbildung in Schulen brauchen wir Lehrkräfte, die selbst fit im Umgang mit Medien sind, und Schulen, die über funktionierende und leistungsfähige Ausstattungen verfügen. Neben einer zügigen und effizienten Umsetzung des Digital-Pakts Schule im Sinne medienstruktureller und konzeptioneller Entwicklungen in den Schulen, müssen daher schnellstmöglich Weiterbildungsangebote für alle Fachkräfte angeboten und die Medienbildung verpflichtend in die Lehramtsausbildung aufgenommen werden. Nur, wenn Lehrkräfte selbst medienkompetent sind, können sie hilfreiche Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche sein“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Da inzwischen auch sehr junge Kinder zunehmend digitale Angebote nutzen, muss auch die Medienbildung frühzeitig beginnen. Das spielerische Kennenlernen medialer Umgebungen und eigener Nutzungsmotive beispielsweise kann begleitet durch Fachkräfte bereits in der Kindertagesstätte erfolgen. Daher sollte Medienbildung auch in den Bildungsplänen der Kindertagesstätten verpflichtend aufgenommen und das Personal dafür befähigt werden. Mindestens genauso von Bedeutung ist jedoch die Vermittlung von attraktiven analogen Alternativen, um Kindern aufzuzeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt ihre Zeit erfüllend zu verbringen“, so Krüger weiter.

Passend zum Tag der Kinderseiten hat das Deutsche Kinderhilfswerk heute in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM), der Kindersuchmaschine fragFINN.de und O2 Telefónica das Magazin „Genial Digital“ veröffentlicht. Das Magazin beantwortet wichtige Fragen aus der digitalen Lebenswelt von Kindern rund um die Themen Erstes Smartphone und Internet. Es gibt informative Hilfestellungen und spielerisch-interaktive Anregungen, was Kinder bei der Nutzung von Apps, Games und sozialen Netzwerken beachten sollten, wie sie verantwortungsbewusst mit privaten Daten umgehen, Fake News im Internet erkennen oder sich vor Cybermobbing schützen können. Zielgruppe des Magazins sind Kinder im Alter von acht bis elf Jahren. Aber auch Eltern finden im Magazin an vielen Stellen Anregungen für die Begleitung und den Austausch zu diesen Themen innerhalb der Familie. „Genial Digital“ ist als Broschüre und als downloadbare PDF-Version kostenfrei im Online-Shop des Deutschen Kinderhilfswerkes unter www.dkhw.de/shop verfügbar. Zudem wird es ein Begleitmaterial geben, das sich an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte richtet und Anregungen gibt, wie die Themen des Magazins „Genial Digital“ in Schule und Unterricht methodisch aufgegriffen werden können.

Der „Tag der Kinderseiten“ soll am 21. Oktober als jährlich wiederkehrender Ehrentag die Aufmerksamkeit auf das vielfältige Kinderseiten-Internetangebot lenken und diese bei Familien, Eltern, Kindern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schulen, Journalistinnen und Journalisten sowie Medieninteressierten ins Gespräch bringen. An diesem Aktionstag sind alle dazu eingeladen, die Welt der Kinderseiten zu entdecken. Internetseiten wie kindersache.de und fragfinn.de, Initiativen, Schulen, Blogger, Kinderseiten selbst – alle sind aufgefordert und herzlich eingeladen, mitzumachen, sich zu vernetzen und Kinderseiten bekannter zu machen.


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Grafik: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.


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