Luise-Hensel-Schule mit dem „Kooperation.Konkret-Preis“ ausgezeichnet

Luise-Hensel-Schule erhält Kooperation.Konkret-Preis

  • Wettbewerb stand aktuell im Zeichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Die Schule stellt gemeinsam mit dem Aachener Stadtarchiv eine Dokumentation der Aachener Migrationsgeschichte zusammen
  • Zusammenarbeit ist Teil einer Kooperation, die im Mai 2016 beschlossen wurde

Die Schülerinnen und Schüler der Luise-Hensel-Schule beschaffen sich mit Hilfe von Archivalien, Tageszeitungen der 60er Jahre, Filmausschnitten und ähnlichen Dingen Informationen.

Seit 2006 zeichnet Bildungspartner NRW mit dem Wettbewerb “Kooperation. Konkret” kommunale Bildungseinrichtungen und Schulen für besonders kreative Kooperationsideen und Praxisbeispiele aus. Beim aktuellen Wettbewerb wurden drei Kooperationsideen mit jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet, die im Schuljahr 2016/17 umgesetzt werden. Eine davon stammte aus den 9. und 10. Klassen der Luise-Hensel-Schule in Aachen. Mit dieser Arbeitsgemeinschaft stellt das Stadtarchiv Aachen eine Dokumentation der Aachener Migrationsgeschichte zusammen, die neben Objekten aus dem Archiv und Begegnungen mit Zeitzeugen auch die Familiengeschichten der Schülerinnen und Schüler präsentieren wird. So werden Flucht und Migration nicht als krisenhafte Ausnahmen erschlossen, sondern als konstitutiv und bereichernd für die Entwicklung der eigenen Region.

Eigene Wege für ein gutes Heute und Morgen
Der diesjährige Wettbewerb stand im Zeichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gefragt waren Ideen für die Kooperation von Schule und außerschulischem Lernort, die Schülerinnen und Schüler für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft gewinnen. Denn darum geht es bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung: jeden Einzelnen darin zu stärken, den großen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit aktiv zu begegnen und eigene Wege für ein gutes Heute und Morgen für alle zu gestalten. Ganz nach der Devise: „Global denken und lokal handeln“.

Ergebnisoffenheit ist Teil des Konzepts
Die Jury lobte in Aachen beispielhaft die enge Zusammenarbeit der Projektpartner vom ersten Planungsschritt bis zur letzten Umsetzungsphase. Auf diese Weise werde der Kooperationsgedanke einer Bildungspartnerschaft hervorragend gelebt. Bemerkenswert fand die Jury auch den Umstand, dass Ergebnisoffenheit Teil des Konzepts ist, sodass die Schülerinnen und Schüler durchgängig aktiv in die Produktentwicklung eingebunden sind. Ausgehend von vielfältigen Migrationserfahrungen, die auch den Blick für komplexe Fluchtursachen schärfen, schätzte die Jury das Potenzial des Projekts für die Nachhaltigkeitsbildung im Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe als sehr hoch ein.

Individuelle Erfahrungen und Vorkenntnisse aus dem Unterricht
Bei „Migration in Aachen“ beschaffen sich die Schülerinnen und Schüler der Luise-Hensel-Schule mit Hilfe von Archivalien, Tageszeitungen der 60er Jahre, Filmausschnitten und ähnlichen Dingen Informationen. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse und eigener Erfahrungen werden Collagen und Steckbriefe erstellt, die in eine öffentliche Präsentation münden sollen. Das Projekt knüpft an individuelle Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler wie auch an Vorkenntnisse aus dem Unterricht der Fächer Geschichte, Sozialwissenschaften, Religion, Erdkunde sowie Politik an und wird im Rahmen des Ergänzungsunterrichts „Kulturelle Bildung“ im 14-tägigen Rhythmus umgesetzt. Die Erarbeitung findet in den Räumlichkeiten des Stadtarchivs statt  Betreut wird das Projekt sowohl durch das Aachener Stadtarchiv als auch durch die Luise-Hensel-Realschule. Die Zusammenarbeit ist Teil einer Kooperation zwischen Stadtarchiv und Schule, die im Mai dieses Jahres vertraglich beschlossen wurde. Weitere Kooperationsvorhaben sind neben Schülerführungen und Lehrerfortbildungen die Entwicklung gemeinsamer Unterrichtsmodule und Projekte.

Das Stadtarchiv als außerschulischer Lernort
René Rohrkamp, Leiter des Aachener Stadtarchivs, sagte bei der Vorstellung des Projekts: „Ich stelle das Stadtarchiv immer wieder gerne als außerschulischen Lernort vor. Denn dieser Lernort ist offen, jeder soll ihn nutzen können. Wir hoffen, dass in Zukunft noch weitere Schulen in eine solche Zusammenarbeit einsteigen. Denn gerade Projekte wie das der Luise-Hensel-Schule machen Geschichte durch Hinterfragen individueller Familiengeschichten, durch einen regionalen und einen Lebenswirklichkeitsbezug, erfahrbar.“

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