Aachen: Medienbildung in den Kitas

Sinnvolle Medienbildung in den Kitas der Stadt und StädteRegion Aachen

  • Das Projekt „medienkompetente KiTas“ wird weiter ausgebaut.
  • Es gibt einen großen Zuspruch von Kitas aus der gesamten StädteRegion.
  • Digitale Medien werden zur Informationsquelle und zum Werkzeug.
Medienbildung
Digitale Medien als Werkzeuge kreativ einsetzen: (v.l.) Lara Langfort-Riepe, Leiterin des Euregionalen Medienzentrums und Anna Metzger, Medienpädagogin des Euregionalen Medienzentrums, vermitteln pädagogischen Fachkräften Kompetenzen im Umgang mit Medien. Fotos: © Euregionales Medienzentrum

Medienbildung: Vor einem halben Jahr präsentierte das Euregionale Medienzentrum, eine gemeinsame Einrichtung der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen unter Beteiligung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, ein neues Angebot zur Förderung von Medienkompetenz bei Vorschulkindern. Erste Kitas in der Region sind nun „medienkompetent“. Die Medienexperten ziehen eine positive Bilanz mit Folgen: Das Projekt wird weiter ausgebaut!

Die Resonanz war groß, als die zentrale Medienstelle der Region ein zukunftsweisendes Projekt im Bereich der frühkindlichen Medienbildung startete. Dabei wurden neben vielen positiven Berichten auch kritische Stimmen laut: Tablets gehören nicht in die Kita, so lautete die Meinung einiger Eltern. Unsere Generation ist doch auch ohne digitale Medien ausgekommen, so die Meinung anderer. „Die meisten Vorschulkinder rezipieren Medien in der Familie bereits aktiv, das Wissen darüber, wie sie diese bewusst und kreativ als Werkzeuge einsetzen können, muss jedoch gezielt vermittelt werden. Die Förderung von Medienkompetenz gehört somit in das Bildungs- und Erziehungskonzept einer Kita“, resümiert Lara Langfort-Riepe, Leiterin des Euregionalen Medienzentrums, über den Bildungsauftrag des Landes NRW. Das Konzept  des Medienzentrums beinhaltet auch eine Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern.

Medienkompetenz eröffnet Bildungschancen

Digitale Medien sind heutzutage fester Bestandteil des Alltags- und Familienlebens. Dass Vorschulkinder in einem geschützten Rahmen Erfahrungen mit Medien machen können und einen verantwortungsvollen Umgang mit ebendiesen erlernen, ist  nicht nur die Aufgabe der Elternhäuser, sondern auch vieler Einrichtungen längs der Bildungskette. Kinder, die bereits in jungen Jahren die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien kennen lernen, werden laut jüngster Studien das Internet & Co auch in späteren Jahren als Informationsquelle und Hilfsmittel kompetent nutzen können.

Ähnlich wie in den Bereichen Sprache und Ernährung können Kitas durch eine sinnvolle Medienerziehung allen Kindern unabhängig ihrer medialen Erfahrung im Elternhaus  gleiche Startchancen bieten. Dafür bedarf es aber zunächst einmal der Qualifizierung der Fachkräfte. In der Schulung des Medienzentrums erhalten diese nicht nur konkrete Praxisideen für den pädagogischen Einsatz von Tablets, sondern werden auch für relevante medienpädagogische Themen sensibilisiert. Erst danach bekommt die Einrichtung einen Tablet-Koffer für einige Wochen ausgeliehen. Digitale Medien können sodann als Ergänzung und nicht als Ersatz bestehender Aktivitäten im Kita-Alltag integriert werden.

Pädagogischer Einsatz von Tablets – Erste Ergebnisse

Der Einsatz und die Einbindung eines Tablets in den Bildungsalltag kann ganz unterschiedlich sein. So verarbeiteten beispielsweise die Kinder einer am Projekt beteiligten Kita ihre Medienerlebnisse aus dem Elternhaus durch einen selbstgedrehten Film über Ninjas sowie Elsa und Anna. Anderorts wurden wiederum die sprachlichen Fähigkeiten der Vorschulkinder und die Verknüpfung zwischen Wort und Bild durch ein selbstgemachtes Memory-Spiel trainiert. In beiden Situationen erlebten die Kinder ganz nebenbei das Tablet neu: als Werkzeug für ihre kreativen Ideen.

„Unsere Schulung verfolgt das Ziel, genau solche praxistauglichen und pädagogisch wertvollen Möglichkeiten aufzuzeigen“, so Anna Metzger, Medienpädagogin des Euregionalen Medienzentrums. Gleichzeitig werde bei den Fachkräften die differenzierte Betrachtung des multikunfktionalen Tablet-Gerätes geschärft. Dies sei nur dadurch möglich, dass in den Gesprächen neben Ideen und Ansätzen auch Ängste und Vorbehalte thematisiert würden.

Weitere praktische Anregungen für den Medieneinsatz

Jeden Monat veröffentlicht das Euregionale Medienzentrum Best-Practice-Beispiele aus der Kita auf der eigenen Website. Die Ideen sind dabei so vielfältig wie die Kitas selbst und reichen vom regulierten Computereinsatz, über die Verknüpfung von Technik und Naturerlebnis durch eine Vogelnest-Webcam bis hin zum Einsatz einer GoPro für den Kita-Abschlussfilm. Über die Internetseite können zudem kostenlose Fortbildungen für pädagogische Lehr- und Fachkräfte zur Medienbildung gebucht werden: www.medienzentrum-aachen.de


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Fotos: © Euregionales Medienzentrum


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