Freibad Hangeweiher: Neubau statt veraltete Gebäudestruktur

Freibad Hangeweiher: Mit den Baggern beginnt der große Abbruch

  • In den nächsten Wochen verschwinden das 50 Jahre alte Umkleide-, Personal- und Duschgebäude mit seiner Zuschauertribüne und der Wohnung des Badleiters.
  • Nach einer Interimslösung für die Sommersaison 2024, werden dann für circa 5,6 Millionen Euro ein komplett neuer Bau und ein attraktiver Eingangsbereich errichtet.
  • Mit dem Abschluss des dritten Bauabschnitts im Frühjahr 2025 wird die umfangreiche Sanierung des Freibads abgeschlossen sein. Zuvor wurde bereits die gesamte Technik modernisiert und in einem zweiten Abschnitt Becken und Außenanlagen erneuert.

13.10.2023: Nun geht es ans Eingemachte: Während in den Schwimmbecken längst Ruhe eingekehrt ist, lärmt wenige Meter daneben ein großer Bagger. Die dritte Sanierungsstufe des Freibads Hangeweiher läuft in diesen Tagen richtig an. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits erste Vorarbeiten das Interesse einiger Spaziergänger im Umfeld weckte, bringen die Abrissbagger endgültig die Botschaft mit, dass es vorwärts geht. In einigen Wochen werden das alte Umkleide-, Personal- und Duschgebäude mit seiner Zuschauertribüne sowie die benachbarte Wohnung des Badleiters im Freibad Geschichte sein.

Zum Auftakt der zentralen Abrissarbeiten machten sich Bernd Elbert, Abteilungsleiter „Planung, Organisation und Einrichtung von Sportstätten“ und stellvertretender Fachbereichsleiter im städtischen Fachbereich Sport, Frank Schneiderwind, Teamleiter „Projektmanagement“ im städtischen Gebäudemanagement und Petra Pade, zuständige Projektleiterin im städtischen Gebäudemanagement, am Donnerstag, 12. Oktober, gemeinsam ein Bild vor Ort und informierten im Rahmen eines Pressegesprächs über den weiteren Verlauf der Arbeiten. Auch Badleiter Torsten Liebl war gekommen, um die großen Bauarbeiten an „seinem“ Bad zu beobachten. „Der Beginn des dritten Bauabschnittes zur Modernisierung war auch der Grund, warum wir in diesem Sommer ein wenig früher als gewohnt das Freibad schließen mussten“, erläuterte Bernd Elbert.

Alle sind froh, dass es nun endlich so richtig weiter geht. Denn die Freibad-Hochbauten waren gut 50 Jahre alt und in keinem guten Zustand mehr – aus energetischen Aspekten ebenso wie mit Blick auf die Bausubstanz. „Finanziell ist das kein riesiges Bauvorhaben, aber sicher herausragend, was die Gebäude und was den eng getakteten Zeitplan angeht – so etwas bauen wir ja auch nicht alle Tage“, sagte Frank Schneiderwind. Aber: „Bisher läuft alles nach Plan“, konnte Bauleiter Christoph Linden von Frauenrath Recycling bestätigen, deren Bagger im Hintergrund Stück für Stück des alten Gebäudes abknabbert.

Container als Zwischenlösung in der kommenden Badesaison

Läuft alles ohne Probleme, kann das Freibad Hangeweiher zur Sommersaison 2024 wieder seine Pforten öffnen – auch wenn dies dann nur eine Interimslösung sein wird. „Wir werden Container aufstellen, mit Duschen, Umkleide-, Personal- und Lagerräumen. Hier wird es selbstverständlich auch einen behindertengerechten Bereich geben“, erklärte Petra Pade die Übergangslösung. Die Container sollen mit der Rückseite zur Baustelle platziert werden, um so den Baulärm ein wenig zu dämpfen. Denn: Ab Beginn des kommenden Jahres will man mit dem neuen Gebäude starten und im kommenden Sommer bereits bei den Ausbauarbeiten sein. Über die komplette Saison zu pausieren ist nicht möglich. „Das mit den Containern war auch nicht so trivial, wie man vielleicht denkt. Das muss ja Hygienevorschriften entsprechen, Wasser- und Stromanschlüsse gelegt werden“, so Frank Schneiderwind.

Das neue Gebäude wird etwas kleiner als das Alte: Nur zwei Geschosse, denn der frühere Platz für fast 1.000 Umkleiden, die größtenteils seit Jahrzehnten abgebaut sind, wird nicht mehr benötigt. Auch eine Zuschauertribüne wird es nicht mehr geben. Außerdem wird das neue Gebäude zur Straße gedreht und dann annähernd parallel zur Straße stehen. So wird sogar noch ein wenig zusätzliche Liegewiese gewonnen. „Zeitgemäß“, fasste Pade den Entwurf zusammen: „Unten werden die Umkleiden und Duschen untergebracht. Auch alle Büro-, Sozial- und Lagerräume sind auf dieser Ebene erreichbar. Im Obergeschoss dann die neue Wohnung des Badleiters. Auf dem Obergeschoss und einem Teil des Erdgeschosses wird ein Gründach angelegt.“ Der Zugang zum Freibad, den Umkleiden und Duschen wird barrierefrei sein. „Der Behinderten-Bereich wird mit Euro-Schlüssel zugänglich sein“, so Pade.

Badleiter Torsten Liebl schaut mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf den Abriss: „Ich bin seit 32 Jahren hier im Bad, wohne seit 19 Jahren dort oben. Aber meine Frau und ich schauen immer positiv nach vorne. Und wir wissen ja, was hier Tolles entsteht.“

Neuer Kassen- und Eingangsbereich mit Photovoltaikdach

Im kommenden Herbst werden erneut Bagger anrollen und das Kassenhäuschen mit dem Eingangsbereich niederlegen. „Das brauchen wir nächsten Sommer noch“, so Elbert. Im Herbst und Winter 2024/2025 soll dann hier ein neuer Eingangs- und Kassenbereich entstehen.

Der Entwurf für diesen Bereich und auch für das neue Gebäude stammen beide vom Aachener Büro Kaiser Schweitzer Architekten. Er sieht eine Neuordnung am Eingang vor: Ein luftiges, transparentes „Energiedach“ mit Photovoltaikelementen prägt den neuen Zugangs- und Kassenbereich. Die komplett neu gestaltete Eingangssituation soll zukünftig auch dazu beitragen, dass an besonders besucherstarken Tagen lange Schlangen an den Kassen verhindert werden.

Zuschüsse aus einem Bundesprogramm

Für den dritten Bauabschnitt hat die Stadt Aachen 1.485.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ erhalten. Das Gebäudemanagement kalkuliert derzeit mit Gesamtkosten in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro. Allerdings laufen derzeit noch einige Ausschreibungen und Vergabeverfahren.

In den vergangenen Jahren hatte die Stadt bereits in einem ersten Bauabschnitt für 2,1 Millionen Euro die gesamte Technik des Bades (2014/2015) modernisiert und in einem zweiten Abschnitt für 2,7 Millionen Euro Becken und Außenanlagen (2017/2028) erneuert.

Weitere Infos

Die Beliebtheit von Aachens einzigem Freibad ist groß. Allein im zurückliegenden Sommer besuchten fast 105.000 Gäste die idyllisch gelegene Anlage. Kernstück des Freibads ist das 50 Meter lange Schwimmerbecken inklusive Sprunganlage. Mindestens genauso beliebt ist das 33 Meter mal 25 Meter große Lehrschwimmbecken inklusive breiter Edelstahlrutsche und Fontänen, der attraktiv gestaltete Kleinkinderbereich mit Bachlauf sowie weitere Spiel- und Sportmöglichkeiten und selbstverständlich die große Liegewiese, umsäumt von alten Bäumen.


Ein moderner Neubau soll die veraltete Gebäudestruktur ablösen

27.8.2021: Nachdem in den vergangenen Jahren Außen- und Beckenanlagen inklusive der kompletten Technik aufwendig saniert worden sind, soll nun in einem dritten und finalen Bauabschnitt ein moderner Neubau die veraltete Gebäudestruktur ablösen. Der Planungsausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung auf Empfehlung des Sportausschusses einstimmig den Baubeschluss gefasst und die Verwaltung beauftragt, das Bauprojekt umzusetzen. Der geplante Neubau sieht eine Reduzierung der bestehenden Gebäudekubatur und eine Neuordnung des Zugangs- und Kassenbereichs vor. Ein luftiges, transparentes „Energiedach“ mit Photovoltaikelementen prägt den neuen Zugangs- und Kassenbereich und schützt sowohl diesen als auch die daran anschließenden Einzelumkleidekabinen und die Schließfächer im Freien.

Das Sozialgebäude beherbergt im Erdgeschoß die barrierefreien Umkleiden / Sammelumkleiden und Toiletten sowie die Duschräume. Auch alle Büro-, Sozial- und Lagerräume sind auf dieser Ebene erreichbar. Nur die Badleiterwohnung befindet sich im ersten Obergeschoß. Voraussichtlicher Baubeginn ist im vierten Quartal 2023, die Fertigstellung für das komplexe Vorhaben plant das Gebäudemanagement derzeit für das zweite Quartal 2025. Ein wichtiges Ziel von Verwaltung und Politik lautet, die Freibadsaison 2024 in jedem Fall z.B. mit baulichen Interimslösungen zu ermöglichen.


Sanierung Freibad Hangeweiher: Die neue Breitrutsche ist da

  • Per Spezialtransport ist die imposante Edelstahlkonstruktion vom sächsischen Döbeln nach Aachen geliefert worden.
  • Ein Schwerlastkran hat die 2,5 Tonnen schwere Rutsche auf das Gelände des Freibads Hangeweiher gehoben.
  • Letzte Montagearbeiten laufen. Verantwortliche sind sehr optimistisch, dass das Freibad wie geplant am 1. Mai wieder öffnet.

Fotos: © Stadt Aachen / Stefan Herrmann

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Badleiter Torsten Liebl freut sich über den Zuspruch und die vielen Besucher nach der Sanierung. © Stadt Aachen / Timo Pappert

Frisch saniertes Freibad Hangeweiher öffnet am 1. Mai

27.4.2018: Es ist amtlich: Das Aachener Freibad Hangeweiher öffnet am Dienstag, 1. Mai, seine Pforten für die diesjährige Saison. Ab 7 Uhr stehen die beheizten Becken bereit, um zu schwimmen oder zu entspannen. Wie geplant konnten die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und letzte technische Abnahmen vorgenommen werden, sodass dem Badespaß nichts mehr im Wege steht. Nur noch wenige Restarbeiten im Randbereich der Anlage müssen in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen werden, die den Badebetrieb jedoch nicht beeinträchtigen. An Werktagen hat das Freibad ab 6.30 Uhr (montags ab 12 Uhr), an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ab 7 Uhr geöffnet. Bis 20 Uhr ist der Hangeweiher im Mai und von Anfang bis Mitte September auf; im Juni, Juli und August sogar bis 20.30 Uhr.

Es ist ein ungewollt nasses Vergnügen an diesem frühen Mittwochmorgen. Die Uhr zeigt 8.30 Uhr, als die imposante Edelstahlkonstruktion im Nieselregen auf das Gelände des Freibads Hangeweiher hineinschwebt und sanft auf dem Boden aufsetzt. Erleichterte Blicke bei den Verantwortlichen. Denn der aufwendige Transport der Breitrutsche – eine der neuen großen Attraktionen des Freibads – stellte bis zuletzt noch eine der großen Hürden dar, um das ambitionierte Ziel zu halten, dass das Freibad Hangeweiher pünktlich am 1. Mai wieder seine Pforten öffnen kann.

Erfolgreiche Durchströmungstests

„Jetzt sind wir äußerst zuversichtlich, dass wir das anvisierte Eröffnungsdatum auch wirklich einhalten“, sagt Projektleiter Martin Lambertz vom städtischen Gebäudemanagement zufrieden beim Blick auf das vier Meter breite, gut zwölf Meter lange und 2,5 Tonnen schwere Rutschengestell. Die Montage soll im Laufe des heutigen Mittwoch abgeschlossen sein. Die Durchströmungstests der beiden neuen Edelstahlbecken verliefen bereits erfolgreich. Letzte technische Abnahmen und die Ergebnisse der Wasserproben werden bis Ende der Woche folgen, dann kann auch ganz offiziell gesagt werden: Das Freibad öffnet am 1. Mai.

Per Spezialtransport hat sich die Breitrutsche am Montagabend, 23. April, auf den 600 Kilometer langen Weg vom sächsischen Döbeln nach Aachen gemacht. Pünktlich um 6 Uhr traf der Transport am Mittwochmorgen am Hangeweiher ein. In einem ersten Schritt wurde die Rutsche dann zunächst mit einem Schwerlastkran über das Eingangstor des Kaiser-Friedrich-Parks gehoben. Anschließend fuhr ein Lkw die Rutsche an das Freibadgelände heran, von wo aus der Kran erneut zum Einsatz kam und die Breitrutsche am Beckenrand positionierte.

Breitrutsche
Neben so genannten „Wasserbrubblern“ und Massagedüsen versprechen vor allem die eigens konzipierten vier Wasserkanonen im Nichtschwimmerbecken jede Menge Gaudi. Bis zu 17 Meter hoch schießen die Fontänen in die Luft.
© Stadt Aachen / Stefan Herrmann

„Wir sind froh, dass der Transport so gut geklappt hat“, zog Lambertz ein erstes positives Fazit. Insgesamt 15 Genehmigungen von Behörden waren notwendig, um den Spezialtransport quer durch die Republik zu realisieren. Nur wenige Unternehmen in Deutschland bieten überhaupt solche Spezialanfertigungen an. Nach einer öffentlichen Ausschreibung erhielt die Firma atlantics GmbH aus Döbeln schließlich den Auftrag.

Bis zu 17 Meter hohe Wasserfontänen

Neben der Breitrutsche können sich Besucher auf weitere neue Attraktionen im Freibad freuen. Neben so genannten „Wasserbrubblern“ und Massagedüsen versprechen vor allem die eigens konzipierten vier Wasserkanonen im Nichtschwimmerbecken jede Menge Gaudi. Bis zu 17 Meter hoch schießen die Fontänen in die Luft.

Die Stadt Aachen saniert seit September 2017 die beliebte Anlage im Aachener Süden für 2,7 Millionen Euro. So sind unter anderem neue Edelstahlbecken eingesetzt worden. Abdeckungen fahren in Zukunft nachts über die Wasserflächen und schützen die Becken so vor Verschmutzung und halten auch die Wärme im Wasser. Ein neues Planschbecken samt Bachlauf und angrenzenden Spielflächen dürfte vor allem bei den kleinsten Badegästen hoch im Kurs stehen. In einer ersten Sanierungsphase vor drei Jahren sind bereits für 2,1 Millionen Euro die Filteranlagen des Freibads und die gesamte Technik erneuert worden.

Schwimmbäder in Aachen und Umgebung

Infos zu den Schwimmbädern der Stadt Aachen

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